Remise im Kellerduell

Die Meisterschaft 2015/16 ist bereits bald zur Hälfte gespielt, die Zeiten von Standortbestimmungen sind somit vorüber, und beim FC Davos schaut man derzeit konsterniert auf die aktuelle Tabellensituation. Nachdem man noch vor Halbjahresfrist um Spitzenplatzierungen kämpfte, befindet man sich nun auf dem neunten Tabellenrang und somit unmittelbar vor den Abstiegsplätzen. Kein Wunder galt vor der Partie gegen den Tabellennachbarn aus Thusis-Cazis (10. Platz) die Losung: Verlieren verboten! Bei den Davoser Gästen ruhten die Hoffnungen vor diesem richtungsweisenden Spiel insbesondere auf Supertalent Thierry Galey, der in jüngster Vergangenheit mit spektakulären Leistungen die Aufmerksamkeit von nationalen und internationalen Scouts auf sich zog.

Der Tabellenlage entsprechend begannen die beiden Teams äusserst nervös und die Begegnung war geprägt von Querschlägern, Abspielfehlern, aber auch vom holprigen Rasen, der dem Niveau der Partie nicht gerade Auftrieb zu geben vermochte. Obwohl die Gastgeber des FC Thusis-Cazis in der ersten Halbzeit deutlich mehr Ballbesitz verzeichnen konnten, war es der FCD, der durch schnelle Gegenstösse immer wieder zu Grosschancen kam. Jedoch sündigten die Davoser Vorderleute wiederholt im Abschluss und schliesslich kam es, wie es kommen musste: Nach einem scharf getretenen Eckball, kam Gian Luca Conrad vom FC Thusis-Cazis viel zu frei zum Kopfball und nickte in der 37. Minute gekonnt zum 1-0 für die Hausherren ein. Nur kurze Zeit später kam der Pfiff zur Halbzeitpause, welchen man in der Davoser Mannschaft zu diesem Zeitpunkt gerne hörte. Der Pausentee und einige taktische Änderungen zeigten bei den Gastgebern ihre Wirkung und sie waren nun auch nach Spielanteilen die klar überlegene Mannschaft. Aus einem gepflegten Spielaufbau heraus, erspielten sich die Herren des FCD weitere gute Möglichkeiten, im Abschluss fehlte jedoch nach wie vor die nötige Fortune. So musste es schliesslich auch bei den Gästen aus Davos eine Standartsituation richten. In der 87. Minute wurde ein Freistoss aus dem Halbfeld auf Enea Brambilla gespielt, welcher den Ball zwar nicht kontrollieren konnte, dadurch aber die ideale Vorlage für Thierry Galey gab, welcher nur noch einschieben musste und mit seinem Ausgleichstreffer seine überragende Form bestätigte. Von diesem späten Ausgleich euphorisiert rannten die Davoser nun noch einmal an und in der 90. Minute konnte Brambilla völlig alleine auf den gegnerischen Torwart losziehen, scheiterte jedoch deutlich, was den Endstand von 1-1 besiegelte.

Obwohl es letztlich ein gewonnener Punkt war, war man auf Seiten des FCD keineswegs zufrieden mit der Punkteteilung, zumal man es verpasst hatte einen direkten Gegner im Abstiegskampf auf Distanz zu halten. Trainer Faustinoni zog daraus auch sogleich Konsequenzen und kündigte für die kommende Woche eine kreative Auszeit an. Der als geistreicher Taktiker bekannte Trainer wolle seinen Kopf durch eine inspirierende Reise frei bekommen, hiess es in einer offiziellen Medienmitteilung. Bleibt abzuwarten ob Faustinoni, „von der Muse geküsst“ für das letzte Spiel der Vorrunde am kommenden Sonntag die nötigen Impulse einbringen kann.