Keine Punkte für die B-Junioren
Der FC Davos machte das Spiel, der FC Thusis/Cazis die Tore. So könnte man die Auswärtspartie der B-Junioren in Thusis auf den Punkt bringen. Die Gäste aus Davos zeigten eine gute Partie, waren spielerisch das tonangebende Team, zeigten viele schwungvolle Kombinationen und waren mehrheitlich im Ballbesitz. Punkto Effizienz und Entschlossenheit mussten sie sich aber von den Einheimischen eine Lektion erteilen lassen.
Diese begann unmittelbar zu Spielbeginn. Die Gastgeber legten mit dem Anpfiff des guten Schiedsrichters los wie die Feuerwehr. Und nach rekordverdächtigen siebzig Sekunden, lagen sie bereits mit einem Treffer in Front. Es ist den Davosern zugute zu halten, dass sie sich von diesem Blitzstart der Thusner nicht aus dem Konzept bringen liessen – und dass auch der Weckruf Gehör fand. Denn obwohl die körperlich überlegenen Einheimischen in den Startminuten noch zusätzlich motiviert durch das frühe Tor sehr euphorisch auftraten, bekamen die Gäste Spiel und Gegner nun immer besser in den Griff. Defensiv liessen sie sich von den weiten Bällen auf die Spitzen des FCTC nicht mehr überraschen und bei eigenem Ballbesitz kombinierten sie zunehmend sicher.
Bereits nach weniger als fünf Spielminuten wurden sie dafür auch belohnt. Nach einem kurz ausgeführten Eckball folgte der Flankenball auf den zweiten Pfosten, wo Michael Schnetzler mit einem sehenswerten Kopfball erfolgreich abschliessen konnte. Der Schaden aus der Startminute war also schnell behoben und in der Folge dominierten die Davoser das Spiel recht klar. Der Ball lief schnell und sicher in ihren Reihen und so spielte sich das Geschehen mehrheitlich in der Platzhälfte der Einheimischen ab. Diese suchten ihr Glück meist mit weiten Bällen auf ihre schnellen Stürmer. Diese wurden aber meist eine sicher Beute der nun aufmerksam agierenden Davoser Defensive. So brauchte auch der aufmerksam mitspielende Davoser Torhüter, Maurus Castelmur, nur selten ernsthaft einzugreifen.
Da jedoch auch die Abwehr der Domleschger sehr solide spielte und physisch sehr stark besetzt war, konnten sich die Davoser nur wenige wirklich gefährliche Abschlussgelegenheiten erarbeiten und keine davon zu einem weiteren Tor nutzen. Nach einer knappen halben Stunde schied die in der Innenverteidigung sehr sicher agierende Stina Neuenschwander nach einem Schlag auf die Achillessehne verletzt aus. Und die Gastgeber nutzten die kurze Unordnung in der Davoser Defenisve eiskalt aus und erzielten innert zwei Minuten zwei Tore. Nachdem sie vorher kaum mehr zu gelungenen Offensiv-Aktionen gekommen waren, lagen sie nun plötzlich mit zwei Toren in Front.
Und es sollte noch schlimmer kommen für die Gäste. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang den Einheimischen gar noch ein viertes Tor. Und auch dieses fiel aus einer Situation, die eigentlich kaum als Torchance bezeichnet werden kann. So kam der Pausentee den Davosern aufgrund des Spielverlaufes und den für einmal sehr sommerlichen Verhältnissen sehr gelegen, um sich wieder etwas zu sammeln und aufzurichten.
In der zweiten Halbzeit änderte sich kaum etwas am Charakter des Spiels. Die Davoser übernahmen sofort wieder das Speldiktat und kombinierten sich Mal für Mal sicher aus der eigenen Abwehr in die Hälfte des Gegners. Da beide Mannschaften den hohen Temperaturen etwas Tribut zollten, fanden sie nun eher etwas Raum vor und gelangten so auch zu einigen guten Abschlussgelegenheiten. Diese wurden jedoch allesamt vergeben. Dies zum einen, da den Davosern oft die letzte Konsequenz abging, aber auch deshalb, da sie aufgrund ihrer körperlichen Unterlgenheit meist unter hohem Gegenerdruck abschliessen mussten. Darunter litt dann die Präzision und die Ruhe am Ball, so dass das ersehnte Tor einfach nicht fallen wollten. Die Thusner hingegen kamen zu keinen Chancen – und machten trotzdem ein weiteres Tor. Die Entstehung dieses Tors charakterisiert die Partie bestens. Ein Thusner Angreifer kam halbrechts einige Meter ausserhalb des Davoser Strafraums an den Ball. Mangels Anspielstationen schlug er denn Ball einfach einmal Richtung Davoser Tor und war damit erfolgreich. Den Davosern ist vorzuwerfen, dass sie in solchen Situationen ihre Gegner manchmal nicht energisch genug störten. Die Thusner hingegen durften sich bis zu diesem Zeitpunkt über fünf Tore aus drei Chancen freuen – wahrlich eine gute Ausbeute.
Weitere Tore fielen in dieser Partie nicht mehr. Die Davoser blieben bis zum Schluss tonangebend, verwerteten aber ihre Chancen weiterhin nicht. Die Gastgeber kamen erst in der Schlussviertelstunde auch noch zu einzelnen guten Abschlussgelegenheiten, doch auch ihnen gelangen nun keine weiteren Treffer mehr. Das Fazit aus der Partie fällt für die B-Junioren des FC Davos damit äussest zwiespältig aus. Zwar zeigten sie eine spielerisch beachtliche Leistung, steckten sie trotz des frustrierenden Spielverlaufes nie auf und ist ihnen auch punkto läuferischem Einsatz und Zweikampfverhalten kein Vorwurf zu machen. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass sie sich mit ihrem spielerischen Potential gegen physisch überlegene Gegner kaum je durchzusetzen vermögen. Damit bleibt ihnen nicht zum ersten Mal die Erkenntnis, dass sie zwar gut gespielt haben aber halt trotzdem keine Punkte mit nach Hause nehmen.
Matchtelegramm
FC Thusis/Cazis – FC Davos 5 : 1 (4 : 1)
Samstag, 06.09.2014, 16:00 Uhr
Sportplatz Rheinau Thusis, Hauptplatz
Schiedsrichter: Luca Catricala
Startaufstellung:
15 Shaip Gashi | 3 Gian Bossi | ||
7 Stina Neuenschwander | 14 Severin Wenger | 11 Remo Finschi | |
1 Maurus Castelmur | |||
2 Sara Chindamo | 6 Tim Keuning | 9 Klaus Gröbner | |
16 Nathalie Ettinger | 12 Michael Schnetzler |
Auswechselspieler:
5 Samuel Stricker, 8 Annie König, 10 Joseph Groves
Tore:
2. | 1 : 0 | |
4. | 1 : 1 | Michael Schnetzler |
27. | 2 : 1 | |
30. | 3 : 1 | |
43. | 4 : 1 | |
53 | 5 : 1 |
Auswechslungen:
27. | Joseph für Stina (Tim Innenverteidigung) |
32. | Annie für Gian Sämi für Nathalie |
60. | Gian für Michael Nathalie für Shaip Remo für Klaus |