Kein Spiel für schwache Nerven

Eigentlich sagt das Resultat schon fast alles, über die Partie der B-Junioren des FC Davos gegen ihre Alterskollegen des FC Mels. 8:8 trennten sich die beiden Teams, ein Resultat, welches man nicht einmal im Hockey als normal bezeichnen könnte. Und das Spiel war denn auch geprägt von einer Fehlerorgie und von defensivem Wahnsinn auf beiden Seiten.

Nachdem sie im letzten Spiel für eine überzeugende und vor allem spielerisch starke Leistung resultatmässig nicht belohnt wurden, wollten die Davoser gegen den FC Mels ihr Punktekonto erhöhen. Von diesem Vorsatz war aber in der Startphase herzlich wenig zu sehen. Die Einheimischen begannen äusserst fehlerhaft. Und nicht zum ersten Mal gerieten sie nach einer Unaufmerksamkeit auf einen Steilpass bereits in den Startminuten in Rückstand. Doch immerhin gelang ihnen sofort eine Reaktion, konnte Klaus Gröbner doch praktisch im Gegenzug das Score wieder ausgleichen. In der Folge war bei den Gastgebern zwar das Bemühen zu sehen, das Spiel zu gestalten. Doch machten sie sich das Leben mit teilweise katastrophalen Fehlern und völlig unnötigen Ballverlusten selber immer wieder unglaublich schwer. Und aus solchen Situationen offerierten sie den Gästen noch vor Ablauf der ersten zwanzig Spielminuten drei weitere Torerfolge zu einer vermeintlich komfortablen 1:4 Führung.

Doch auch die Gäste schienen sich ob so viel Gastfreundschaft  unter Zugzwang zu fühlen. In der Folge waren sie es, die vor allem mit einem schlechten Stellungsspiel und mit einer sehr statischen Spielweise in der Defensive die Davoser geradezu zum Toreschiessen einluden. Und diese nahmen die Einladung dankend an. Bis zum Seitenwechsel hatten sie nun ihre beste Phase. Zwar blieb auch jetzt spielerisch vieles Stückwerk, doch setzten sie nun wenigstens energisch nach und steigerten sie sich vor allem läuferisch nun deutlich. Und plötzlich fielen die Tore nun auf der anderen Seite wie reife Früchte. Und so führten die Gastgeber nach je zwei Toren von Severin Wenger und Michael Schnetzler, einem Treffer von Maurus Castelmur und einem von Annie König provozierten Eigentor der Gäste zur Pause mit 7:4 Toren. Während beiden Trainern in dieser Halbzeit wohl einige graue Haare gewachsen sein dürften, konnten sich wenigstens die Zuschauer nicht über mangelnde Unterhaltung beklagen.

In der zweiten Hälfte konnten die Einheimischen nicht mehr dort weiterfahren, wo sie vor dem Seitenwechsel aufgehört hatten. Das spielerische Niveau der Partie sackte nun ziemlich tief ab. Phasenweise waren etwa ähnlich viele Spielzüge über mehrere Stationen zu sehen wie bei einem Tischtennis-Match. Und leider bauten vor allem die Davoser ihre Gegner mit Unaufmerksamkeiten in der Rückwärtsbewegung wieder auf. Wie schon zu Beginn der Partie konnten die Melser bereits wenige Minuten nach dem Anpfiff ein Tor erzielen. Dass der Schiedsrichter in dieser Phase auf beiden Seiten sehr viel laufen liess, trug noch das Seine dazu bei, dass die Partie immer hektischer und zerfahrener wurde. So einfach den Davosern vor der Pause das Toreschiessen gefallen war, so wenig gelangten sie nun noch zu brauchbaren Chancen. Die Gäste hingegen konnten bis eine Viertelstunde vor Schluss das Resultat wieder ausgleichen. Fünf Minuten vor Ende der Partie konnte Remo Finschi vom Elfmeterpunkt aus die Davoser erneut in Front bringen. Es war jedoch bezeichnend für die Partie, dass auch dises Tor nicht zum Sieg reichte. In der Nachspielzeit waren es erneut die St.Galler Oberländer, die über den erneuten Ausgleich und zugleich über das doch eher ungewöhnliche Schlussresultat von 8:8 jubeln konnten.

Bereits am Samstag bietet sich den Davosern beim Auswärtsspiel auf der Lenzerheide die Gelegenheit, die heutige Leistung vergessen zu machen und wieder einen Dreier einzufahren.

Matchtelegramm

FC Davos – FC Mels    8 : 8  (7 : 4)

Mittwoch, 17.09.2014, 19:00 Uhr
Sportzentrum Davos, Kunstrasen
Schiedsrichter: Moga Ioan Dragos

Startaufstellung:

 15  Shaip Gashi5    Maurus Castelmur 
    
 7    Stina Neuenschwander14  Severin Wenger8    Annie König
1 Samuel Stricker   
 4    Luis Gomes6    Tim Keuning9    Klaus Gröbner
    
 16  Nathalie Ettinger12  Michael Schnetzler 

Auswechselspieler:

2 Sara Chindamo, 3 Gian Bossi, 10 Joseph Groves, 11 Remo Finschi

Tore:

4.0 : 1 
5.1 : 1Klaus Gröbner
8.1 : 2 
18.1 : 3 
19.1 : 4 
202 : 4Severin Wenger
23.3 : 4Eigentor (Assist: Annie König)
28.4 : 4Maurus Castelmur
29.5 : 4Michael Schnetzler
32.6 : 4Michael Schnetzler
44.7 : 4Severin Wenger
47.7 : 5 
63.7 : 6(Penalty)
74.7 : 7 
76.8 : 7Remo Finschi (Penalty)
93.8 : 8 

Auswechslungen:

35.Remo für Annie
Gian für Shaip
45.Joseph für Tim (Maurus MF Zentrum)
Sara für Luis
70.Shaip für Nathalie
75.Tim für Maurus
Luis für Joseph
80.Annie für Klaus
85.Maurus für Michael

Bemerkungen:

Nathi, Joseph, Klaus und Michael mit Blessuren ausgeschieden