Der Davoser magische Dreizack

Am vergangenen Wochenende war das grossartige Sturmtrio vom FC Barcelona, auch MSN (Messi, Suarez und Neymar) genannt, in aller Munde. Die drei Superstars des katalanischen Vereins stellten im Pokalfinale den spanischen Torrekord von 118 Toren in einer Saison ein und konnten diesen gar übertreffen. Dabei ging völlig vergessen, dass auch der FC Davos mit Fabian Adank, Dominic Koch und Corsin Ardüser über einen solchen „magischen Dreizack“ im Sturm verfügt. Die Marke von 118 Toren wird das Sturmtrio diese Saison wahrscheinlich nicht mehr erreichen, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass der FCD diese Saison nicht international spielt und auch im nationalen Cup früh ausschied. Dennoch wollten die drei Ausnahmestürmer ihre glänzende Form in den letzten Meisterschaftsspielen dieser Saison konservieren, um nächste Saison den Schweizer Torrekord in Angriff zu nehmen.

Die Möglichkeit dafür hatten sie am vergangenen Sonntag, als der FCD zuhause gegen den CB Surses antrat. Die Stürmer des FCD standen auch gleich zu Beginn im Fokus und nach nur drei gespielten Minuten konnte Fabian Adank seine Farben in Führung bringen. Mit einem genialen Pass, der die gesamte Abwehr von Surses schlecht aussehen liess, lancierte Mittelfeldstratege Lucio Semplicio seinen Teamkameraden, der vor dem gegnerischen Keeper eiskalt blieb und trocken zur Führung einschob. In der Folge liessen die Gastgeber die Partie etwas langsamer angehen und zogen sich weitgehend in die eigene Hälfte zurück, um aus einer gefestigten Abwehr heraus Nadelstiche zu setzen. Dadurch kamen die Herren in blau und gelb wiederholt zu Grosschancen, die jedoch allesamt nicht in Tore umgewandelt werden konnten. An der Seitenlinie wurde deshalb Trainer Faustinoni zunehmend lauter und aktiver. Nach einer feurigen Pausenansprache wirkten die Hausherren tatsächlich für einige Minuten fokussierter und dominierten den Gegner zunehmend. Da jedoch auch die neu gefasste Motivation keine weiteren Tore brachte, mussten die Faustinoni-Jungs den wahren Gehalt einer alten Fussballweisheit kennenlernen: „Wenn man vorne die Tore nicht schiesst…!“ In der 88. Minute wurde die Heimmannschaft kalt erwischt und der CB Surses erzielte den Ausgleichstreffer. Wie so oft in dieser Saison, waren die Herren des FCD auch dieses Mal mit Glück gesegnet und nach einem sensationellen Abschlag von Keeper Dino Fontana, konnte Knipser Dominic „Moby“ Koch unbedrängt in den gegnerischen Strafraum eindringen. Als er von einem Gegenspieler regelwidrig gestoppt wurde, blieb dem Referee nichts anderes übrig, als auf den Punkt zu zeigen. Der Gefoulte nahm gleich selbst Anlauf und verwertete den Strafstoss souverän. Nach dem 2-1 war sogleich Schluss, der Siegtreffer fiel also wortwörtlich in letzter Sekunde.

Trotz dieses Sieges sind derzeit grosse Unruhen rund um den Verein auszumachen. Grund dafür ist der Rücktritt von FIFA-Boss Joseph Blatter. Bei all den Spekulationen um eine mögliche Nachfolge des umstrittenen Walliser, fiel wenig überraschend auch der Name von Martin Zimmerli, der in der Nachwuchsabteilung seit Jahren hervorragende Arbeit leistet. Dass eine solche im Fussballbusiness nicht unentdeckt bleibt, ist schon länger kein Geheimnis mehr.